"mission srebrenica" - Tag 1
Unser 1.Tag in Srebrenica!
Vor der Erklärung zur Überschrift möchten wir noch etwas ganz Wichtiges nachtragen:
1. Wir werden sehr toll vom BHB-Team (Landolf Revertera, Susi Seitlinger und Namir Poric) betreut. Diese lieben Menschen öffnen uns alle Wege und wir sind bei ihnen in den allerbesten Händen.
2. Unser Team ist ja auch "international", denn mit David Wieser haben wir auch einen Winklhof-Absolventen in unserem Team.
So jetzt zur Überschrift: "Fassungslos und hoffnungsvoll".
Nach dem sehr guten und reichlichen Frühstück sind wir um 8 Uhr abgefahren und haben zuerst den Platz besucht, durch den der Name Srebrenica erst eine weltweite aber sehr grauenvolle und traurige Bekanntheit erreicht hat. Im ehemaligen Fabriksgebäude, wo das "Massaker von Srebrenica" begonnen hat, wurde uns ein Film über den grauenhaften Verlauf des Bosnienkrieges in diesem Teil des Landes gezeigt.
Danach besuchten wir das "Memorial", den großen Friedhof, wo bis jetzt ca. 6000 männliche Bosnier beerdigt sind (2000 sind noch immer nicht gefunden worden).
Es steht uns nicht an zu kommentieren, unser einziger Kommentar zu all dem ist nur:
"Fassungslos"!
Trotz allem sind wir aber dann
"hoffnungsvoll" mit Team 1 zur Baustelle von Elvira und ihren 5 Kindern (der Anfahrtsweg erforderte die volle Fahrkunst der Buslenker) gefahren.
Christian, Greti, Johannes, Julia, Mathias, Anna, Antonia, Lisa und Simon haben dort nicht nur das Haus im Rohbau (ohne Dach) aufgebaut, sondern auch die Vorarbeiten für einen kleinen Stall (besonders die Mädels waren sehr eifrig dabei) geleistet. Hier werden wir auch für eine Wasserleitung, ein Klo und eben den Stall sorgen. Man konnte schon bei der Ankunft spüren, wie sehr sich die Familie auf ein neues Heim freut. Besonders bei der Übergabe der mitgebrachten Geschenke konnte man die Freude der sehr lieben Kinder in ihren Augen erkennen. Als der Ulli auch gleich einen der Buben mit Sonnenöl eincremte und der mit Ullis Fotoapparat ein Bild knipsen durfte, war der Bann gebrochen.
Sich verstehen ohne die Sprache des anderen zu verstehen, das hat heute begonnen und hat sich bei der Arbeit am ganzen Tag auf den Baustellen fortgesetzt.
Team 2 hat auf der Baustelle von Grossmutter Zivka und ihrer Enkelin gearbeitet und ebenfalls ein Haus im Rohbau incl. Außenverschalung aufgebaut. Auf beiden Baustellen haben wir je 2 fachkundige und besonders geschickte Bauleiter, die den Aufbau eines Hauses einfach im Blut haben. Wir haben von ihnen gelernt, dass man zum Bau eines Holzhauses nur 1 Massband, 1 Winkel, eine Motorsäge, einen Hammer und Nägel braucht.
Besonders kreativ und handwerklich begabt haben sich unsere Mädels erwiesen (bei den Burschen haben wir das ja eh erwartet). Die Theresa z.B. hat eigenhändig einen Hocker für 2 Personen gezimmert (vielleicht wird das ein Geschenk für ihre Klassenvorständin?) und beim Nageln der Außenverkleidung standen die Mädels den Burschen um nichts nach!
Morgen werden wir uns in 3 Teams aufteilen, da unser Einsatz auf der 3. Baustelle beginnen wird.
Bei der Fahrt hin und zurück haben wir sehr viel von der Gegend und den Folgen des Krieges gesehen. Wie gestern in der Überschrift beschrieben, sind wir in einer "anderen Welt", obwohl die auch zu Europa gehört. Wir haben viele Fotos gemacht, aber unsere persönlichen Eindrücke sind in unseren Herzen. Wir hoffen, das wir bei unserer Rückkehr zumindest einen kleinen, aber wichtigen Teil an euch daheim weitergeben koennen.
Heute sagen wir euch noch das letzte Mal etwas übers Essen: Es ist hervorragend, auch die sonst angeblich etwas "heikligen" Teilnehmer lassen es sich gut schmecken.
Wir freuen uns schon auf Morgen, sind voller Elan und ......
"ES GEHT UNS GUT"!
Gute Nacht und bis Morgen!
PS: Auf einem "kroatischsprachigen" Laptop mit "englischer Tastatur" ist so ein Blogeintrag eine kleine Herausforderung!
Das zum Schluss:
So führt man in Bosnien am Sonntag eine Sau aus!