Freitag, 11. Mai 2012

Letzter Tag, letzte Arbeiten und berührende Momente

"mission srebrenica" - Tag 6

Der letzte Arbeitstag hat uns am Vormittag teilweise noch in Stress versetzt, ein Zustand der hier in Bosnien tunlichst zu vermeiden ist ("Halbe Stunde arbeiten - dann 10 Minuten Pause"). Wir hatten noch die letzten Arbeiten zu erledigen, damit dann am Nachmittag die Haeuser übergeben werden konnten.
Um 14 Uhr ging es dann fuer alle zurück zur Pension, um sich kurz frisch zu machen, anschliessend sind wir dann alle Baustellen abgefahren. Dort haben wir den Hausschlüssel und die Klessheimer Geschenke überreicht und uns sehr berührend verabschiedet. Dabei sind sichtbare und unsichtbare Tränen geflossen, denn wir haben unsere Familien sehr sehr lieb gewonnen.

 
 

Als Abschluss waren wir dann im Dorf Jaklici, ein Dorf, das durch "Bauern helfen Bauern" wieder zum Leben erweckt wurde. Die Bauern dort haben uns grossartig bewirtet und wir haben mit den gastfreundlichen und lustigen Menschen viel gelacht. 
Zum Schluss unseres Berichtes darf ich (Robert) Folgendes sagen: " Wir waren sehr gespannt, was uns hier im Raum Srebrenica erwartet. Die Spuren des Krieges sind hier noch überall zu erkennen. Mein Team z.B. war im Ort Osmace, das vor dem Krieg 1000 Einwohner hatte, jetzt sind es 60 Menschen. Die Menschen, die wir kennenlernen durften, haben fürchterliche Ereignisse erlebt und trotzdem gibt es kein Jammern und Klagen. Wir haben, ganz im Gegenteil, sehr viel Freude, viel Lachen, ausserordentliche Gastfreundschaft und viel Herzenswärme erfahren, Eigenschaften, die wir bei uns daheim oftmals vermissen".





Wir alle haben eine total schoene Woche hier verbracht und wir nehmen so Vieles mit nach Hause, obwohl uns das heute sicher noch nicht bewusst ist.


Dovidenja Bosnia!

Donnerstag, 10. Mai 2012

Nachbarschaftshilfe, neue Freunde und ein sehr langer Tag

"mission srebrenica" - Tag 5


Unser Einsatz geht schön langsam dem Ende zu. Damit auch alle Häuser fertig werden, hat heute Heinz mit seiner Truppe am Morgen und dann am Abend die Gruppe Robert unterstützt bzw. sind Claudia und Bettina den ganzen Tag auf der Baustelle geblieben. Diese "Nachbarschaftshilfe" hat dafür gesorgt, dass auf der Baustelle von Team Robert das Haus morgen so weit fertig wird, dass wir es den neuen Besitzern übergeben können.
Johannes und Senahid (unsere Baustellenchefs) sind bereits dicke Freunde geworden. Wenn man die beiden miteinander reden hört, beide sprechen auch schon dasselbe holprige Bosnisch-Deutsch, dann könnte man meinen, dass sie sich schon seit langer Zeit kennen.


Das Haus von Team Heinz ist auch schon mehr oder weniger fertig.


Das Team Christian und Greti hat in dieser Woche und besonders am heutigen Tag Übermenschliches geleistet. Auf ihrer Baustelle, zur Erinnerung bei Elvira mit den 5 Kindern und dem etwas arbeitsscheuen Freund, wurde neben dem Haus mit Veranda auch noch ein Klo-Häuschen, ein Stall für eine genügsame bosnische Kuh und ein Hasenstall gebaut.

Das "Superteam" ist heute erst um 21 Uhr in die Unterkunft zurückgekehrt, denn der Kamin musste natürlich fertiggestellt werden ( mit dem "Goiser Qualitaetssigel).

Morgen werden wir am Vormittag noch auf den Baustellen arbeiten, um alles fertig zu machen und was unerledigt bleibt, werden unsere Vorarbeiter am Samstag erledigen. Anschliessend werden wir an allen Baustellen symbolisch die Schlüssel und unsere Geschenke übergeben. Das wird eine zeitaufwendige Geschichte, denn wir müssen dabei mehr als 100 km zurücklegen.
Nun beende ich den heutigen kurzen Bericht, denn ich muss ja auch noch ein paar Fotos hochladen und das kann bei meinem bosnischen Computer unter Umständen etwas länger dauern. Einen "noch kürzeren" Bericht erhaltet ihr dann Morgen.
Zum Schluss noch eine sehr rührende Aussage eines Teammitglieds vom heutigen Tag: " Jetzt weiss ich wieder, wie meine Oma heißt." Damit meinte sie ihre "Gastoma"!
Mehr brauche ich zu dieser Feststellung wohl nicht dazusagen, denn sie zeigt, wie wir mit den Menschen hier schon verbunden sind. Der Abschied wird uns morgen sicher sehr schwer fallen und es werden sicher auch einige Tränen fließen.


Also bis Morgen und danke für die Kommentare. Wir freuen uns sehr darüber.

PS an die Direktionen: Das ganze Team bedankt sich für den "schulfreien Tag" am kommenden Montag :-)
PS an alle Klessheimer: Freut euch, dass es euch gut geht und dass ihr nicht die Probleme habt, wie die Menschen hier. Friedliche Grüße besonders an alle Klessheimer Klassen.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Frauenpower, lange Leitungen und ein "Goiser Fundament"

"mission srebrenica" - Tag 4

Vor unserem kurzen Bericht möchten wir uns bei allen bedanken, die uns per Kommentar und Gästebuch hier unterstützen. Das Erste, dass wir nach unserer Rückkehr von den Baustellen tun, ist auf dem I-Pad von Susi die Kommentare zu lesen. Alle freuen sich sehr über die netten Worte.
Was ist heute alles passiert? Na ja, sehr viel, denn wir sind noch immer voller Eifer. Von Lagerkoller ist nichts zu merken, ganz im Gegenteil, unsere Gruppen wachsen immer mehr zusammen und der Teamgeist wird immer größer. Trotz der vielen Arbeit haben wir sehr viel Spass auf den Baustellen.
Auf der Baustelle von Heinz wurde die restliche Innenverschalung gemacht, der obere Boden verlegt und der Schlafraum verschalt. David, unser "Winklhofer" hat Feinrodungsarbeiten am zukünftigen Garten gemacht und hat "schwergiftige" Blindschleichen vor der bosnischen Exekution gerettet. auch das restliche Team hat wieder sehr brav gearbeitet und dafür gesorgt, dass das Haus schon fast fertig ist.


Bei Elvira, also der Baustelle von Greti und Christian, war heute auch wieder Einiges los. Das neue "Häusl" wurde gebaut und muss noch am endgültigen Standort aufgestellt werden. Im Haus wurde die Isolierung und die Innenverschalung angebracht, Elektrikermeister Heinz hat die "langen Leitungen" eingezogen und Matthias den Sicherungskasten montiert.
Einen besonderen Einsatz hatte unser Christian, der nicht nur mit dem Aufmauern des Kamins begonnen hat, sondern auch ein stabiles "Goiser Fundament" für den Stall betoniert hat. Gemischt wurde der Beton von Matthias im Handbetrieb.
Die Mädels unterstützten die Hausfrau bei den Kocharbeiten und haben versucht den Freund von Elvira bei seinem "wohlverdienten Erholungsstunden" zwischen Frühstück und Abendessen nicht zu stören.
Ein nettes Erlebnis: Greti wurde verspätet zum Hochzeitstag mit Cola und Keks gratuliert.



Auf der Baustelle von Robert wurde heute intensiv gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn ab heute haben wirklich alle 3 Familien "ein Dach über dem Kopf". Darüber freuen wir uns alle sehr, denn hier wissen wir erst was dieser Spruch bedeutet.
Einen großen Anteil am Dach von der Familie von Muhamed hat die Lisa, die wir hier besonders erwähnen wollen. Sie hat den meisten Tag am steilen Dach mit den Männern hart gearbeitet. Frauenpower pur, die 1b-Klasse kann stolz auf ihre Klassenkameradin sein.
Morgen geht es wieder weiter, es ist auf allen Baustellen noch sehr viel zu tun, denn am Freitag wollen wir alle Häuser einweihen und uns von den Familien verabschieden.







Also, gute Nacht (schon wieder so spät!), bis morgen, da gibt es dann die letzte Info, denn am Freitag hat der Autor frei, weil wir am Samstag wieder früh die Heimfahrt antreten wollen.

Liebe Gruesse an alle Leser!

PS: Es ist hier in Bosnien so schön, ein wunderbares Land mit herzlichen Menschen.Wir haben mit ihnen sehr viel Spaß, die Leute sind sehr offen und sprechen auch über die dunkle Zeit des Krieges mit uns. Was hier im Krieg passiert ist und mit welcher seelischen Last die Leute leben müssen, wird uns in jedem Gespräch immer mehr bewusst.
Wir sind froh, dass wir durch unser Projekt hier sein können und wenn es ginge, würden wir sofort eine Woche verlängern.

Dienstag, 8. Mai 2012

Unter einem Dach, an einem Tisch und eine Sprache

"mission srebrenica" - Tag 3

Auch heute ging es wie jeden Tag um 8 Uhr los. Vorher haben die Teams noch fuer das Mittagessen eingekauft, wobei bei Roberts Team das unsere l iebeSusi gemacht hat.
Die Anfahrten zu den Baustellen sind ganz unterschiedlich, so wie auch die Wege und die Bauverhaeltnisse. Team 1 (Heinz) baut das Haus neben der Strasse, Team 2 (Greti und Christian) arbeiten am Ende eines "Dschungelpfades" und das Team 3 (Robert) gleich unterhalb einer Moschee auf ca. 1000 m Seehoehe. Unsere Fahrzeiten erstrecken sich daher von einer halben bis zu einer ganzen Stunde, das 2x taeglich. Fuer diese Gegend leider typisch begegnen wir immer wieder sehr vielen zwar lieben, aber doch streunenden Hunden. Julia wollte heute schon unbedingt eine Hundemama mit ihren 3 Welpen nach Salzburg mitnehmen. Etwas anderes wollte ein anderer weiblicher Teilnehmer mitnehmen, aber ich glaube, dass der Juniorchef der Pension doch lieber in Srebrenica bleiben will.
Es wurde natuerlich auch heute wieder unendlich viel gebaut. Beim Haus von Elvira wurde an der Innenverschalung gearbeitet, von Anna, Antonia und Greti ein "Bad" im Freien wurde eingerichtet (ein Erlebnis fuer die 5 Kinder endlich fliessendes Wasser aus einem Hahn zu haben) und ein WC eingerichtet.  Ein solches hat es naemlich bisher nicht gegeben. Es fehlt bei dieser Familie so viel, was fuer uns selbstverstaendlich ist und sie scheinen trotzdem zufrieden mit ihrem Leben zu sein. Das gilt auch fuer die anderen Familien. Zu erwaehnen ist auch, dass  Christian mit seinen Leuten auch einen kleinen Stall bauen wird.



Auf der Baustelle von Grossmutter Zivka wurde heute auch das Dach eingedeckt, der Boden gelegt, die Leitungen eingezogen, die Isolierung und die Innenverschalung angebracht.. Heinz bekommt morgen sicher einen Stress, denn er soll ja in allen Haeusern die Elektrik installieren. Stress deswegen, weil 2 Haeuser schon am Sonntag begonnen wurden und daher im Fortschritt gleichauf sind.




Beim 3. Haus von Muhamed, Leijla und der Mama von Muhamed arbeiten wir ja erst den 2. Tag. Trotzdem haben wir heute aussen alles verschalt und den Dachstuhl aufgesetzt. Zusaetzliche Arbeit gab es dabei auch, weil dieses Haus auf einem neu gemauerten Keller steht (mit den Steinen des zerstoerten alten Hauses) und wir erst einmal die Schalung abbauen mussten und dann ein hohes "bosnisches Geruest" aufstellen mussten. Aber Johannes, Ulli, Lisa , Julia und Robert haben als Traum-Baustellenteam diese Herausforderung bestens gemeistert. Wir haben auch einen Einachstraktor organisiert, damit die Dachziegel nicht haendisch zur Baustelle getragen werden muessen.

Heute war das Wetter wieder besser und so konnten alle Teams bei besten Bedingungen arbeiten. Wir haben aber trotzdem früher Schluss gemacht, weil wir von BHB zu einem tollen "Abendessen  am Fluss" eingeladen wurden und es so zu einer kleinen "Baufeier" gekommen ist. Wir alle haben uns dabei köstlichst amüsiert und Landolf mit seiner charmanten Art war der Star bei den Kids.
Ich möchte heute auch noch einmal sagen, dass unser BHB-Team mit Landolf, Susi und dem Organisationsgenie Namir einfach ein Wahnsinn ist, denn wir fühlen uns bei ihnen so toll aufgehoben und betreut. Danke für die Betreuung und den netten Abend!!!

Wir freuen uns schon wieder auf Morgen, denn hier ist kein Tag gleich und jeden Tag gibt es wieder etwas  Neues. Vor allem aber ist es der dritte Tag, wo die Teams in der Zusammensetzung gleich bleiben und wo hoffentlich kein Lagerkoller aufkommt. Aber das glauben wir eh nicht, denn so wie die Jungs und Mädels drauf sind, wird es eine ganz herrliche und erfahrungsreiche Woche. Wie mir schon einige Teammitglieder gesagt haben, würden sie jederzeit wieder hierher fahren um zu helfen, denn die Notwendigkeit dafür findet man an jeder Ecke.

Wir freuen uns auf den morgigen Tag, auf unsere Fortschritte, auf schönes Wetter, auf einen Tee von frischen Pflanzen, die auf der Wiese wachsen, auf ein Mittagessen, das am offenen Feuer im Freien zubereitet wird, auf die Teamarbeit und besonders wieder auf unsere lieben Menschen, denen wir endlich ein eigenes Zuhausen geben können.

Also bis Morgen und liebe Grüße

PS: Am heutigen Tag ist uns Lehrern besonders aufgefallen, dass sich die Mädels und Burschen nicht nur beim Bauen außergewöhnlich ins Zeug hauen, sondern dass die Sprachkenntnisse enorm verbessert wurden. Wir können uns mit unseren "Vorarbeitern" und den Familien schon ganz gut unterhalten, denn wir sprechen schon alle die "Sprache des Herzens"!

Montag, 7. Mai 2012

Die Haeuser wachsen und eine weitere Baustelle

"mission srebrenica" - Tag 2

Der heutige Bericht fällt etwas kürzer aus, da wir doch schon etwas müder sind als gestern.
Die Teams mussten neu zusammengewürfelt werden, da wir ab heute ja auf 3 Baustellen arbeiten. Auf der neuen Baustelle bei Muhamed und Leijla arbeiten Julia, Lisa, Ulli und "Polier Johannes". Susi hat uns heute auch sehr tatkräftig unterstützt. Auf der Baustelle 3 gibt es eine neue Situation, denn das Material musste über eine längere Strecke händisch zur Baustelle getragen werden. Dadurch waren wir den ganzen Tag gefordert, aber das Team hat so toll gearbeitet, dass auch am Ende des Tages auch hier schon der Rohbau fertig wurde. Dieses Haus ist das einzige, dass wirklich von der Bodenplatte an selbst gebaut wurde, bei den anderen 2 Häusern wurde der Boden ja schon von den bosnischen Arbeitern angefertigt.
Auf Baustelle 1 und Baustelle 2 sind die Häuser schon recht weit fortgeschritten. Bei Elvira und ihren Kindern wurde bereits das Dach mit Ziegeln eingedeckt, bei der Baustelle 2 sind die Dachlatten schon angebracht.
Nicht nur wir freuen uns über die Baufortschritte, sondern besonders die Familien, denen wir ein Haus bauen dürfen. Muhamed von der neuen Baustelle hat nach dem Aufstellen der 1. Giebelwand sofort nach einem Foto gefragt. Man konnte der ganzen Familie die Vorfreude über ein neues Heim anmerken.
Ein kleiner Vermerk zur Verpflegung auf den Baustellen: Wir wurden heute wunderbar bekocht und es hat uns allen gut geschmeckt. Wo gekocht wurde, findet ihr auf einem der Fotos.
Die Leute sind so gastfreundlich, so liebenswert und zuvorkommend und sie freuen sich so wahnsinnig, dass jemand da ist, der ihnen hilft und ihnen zuhört.
Einer Schüler vom Team Tua wos meinte: " Es ist witzig, wir verstehen uns nicht, aber wir wissen, was der andere meint."
Das ist aber nur eines von vielen schönen Erlebnissen, die wir miteinander und mit den Menschen hier haben.
Ein zweiter Satz zum Abschluss des Berichtes: "Ich freuen mich schon auf morgen auf die Baustelle."

Wir "Erwachsenen" vom Team sind sehr stolz auf unsere ganze Mannschaft und freuen uns auf die nächsten Tage.

Zum Abschluss gibt es natürlich ein paar unserer sehr vielen Fotos.







PS: Wir haben uns über die Kommentare in unserem Internettagebuch bzw. auf der Homepage sehr gefreut. Wir hoffen, dass noch mehr Kommentare kommen.

Sonntag, 6. Mai 2012

Fassungslos und hoffnungsvoll

"mission srebrenica" - Tag 1
Unser 1.Tag in Srebrenica!
Vor der Erklärung zur Überschrift möchten wir noch etwas ganz Wichtiges nachtragen:
1. Wir werden sehr toll vom BHB-Team (Landolf Revertera, Susi Seitlinger und Namir Poric) betreut. Diese lieben Menschen öffnen uns alle Wege und wir sind bei ihnen in den allerbesten Händen.
2. Unser Team ist ja auch "international", denn mit David Wieser haben wir auch einen Winklhof-Absolventen in unserem Team.

So jetzt zur Überschrift: "Fassungslos und hoffnungsvoll".
Nach dem sehr guten und reichlichen Frühstück sind wir um 8 Uhr abgefahren und haben zuerst den Platz besucht, durch den der Name Srebrenica erst eine weltweite aber sehr grauenvolle und traurige Bekanntheit erreicht hat. Im ehemaligen Fabriksgebäude, wo das "Massaker von Srebrenica" begonnen hat, wurde uns ein Film über den grauenhaften Verlauf des Bosnienkrieges in diesem Teil des Landes gezeigt.
Danach besuchten wir das "Memorial", den großen Friedhof, wo bis jetzt  ca. 6000 männliche Bosnier beerdigt sind (2000 sind noch immer nicht gefunden worden).
Es steht uns nicht an zu kommentieren, unser einziger Kommentar  zu all dem ist nur:"Fassungslos"!
Trotz allem sind wir aber dann "hoffnungsvoll" mit Team 1  zur Baustelle von Elvira und ihren 5 Kindern (der Anfahrtsweg erforderte die volle Fahrkunst der Buslenker) gefahren.
Christian, Greti, Johannes, Julia, Mathias, Anna, Antonia, Lisa und Simon haben dort nicht nur das Haus im Rohbau (ohne Dach) aufgebaut, sondern auch die Vorarbeiten für einen kleinen Stall (besonders die Mädels waren sehr eifrig dabei) geleistet. Hier werden wir auch für eine Wasserleitung, ein Klo und eben den Stall sorgen. Man konnte schon bei der Ankunft spüren, wie sehr sich die Familie auf ein neues Heim freut. Besonders bei der Übergabe der mitgebrachten Geschenke konnte man die Freude der sehr lieben Kinder in ihren Augen erkennen. Als der Ulli auch gleich einen der Buben mit Sonnenöl eincremte und der mit Ullis Fotoapparat ein Bild knipsen durfte, war der Bann gebrochen.

Sich verstehen ohne die Sprache des anderen zu verstehen, das hat heute begonnen und hat sich bei der Arbeit am ganzen Tag auf den Baustellen fortgesetzt.

Team 2 hat auf der Baustelle von Grossmutter Zivka und ihrer Enkelin gearbeitet und ebenfalls ein Haus im Rohbau incl. Außenverschalung aufgebaut. Auf beiden Baustellen haben wir je 2 fachkundige und besonders geschickte Bauleiter, die den Aufbau eines Hauses einfach im Blut haben. Wir haben von ihnen gelernt, dass man zum Bau eines Holzhauses nur 1 Massband, 1 Winkel, eine Motorsäge, einen Hammer und Nägel braucht.


Besonders kreativ und handwerklich begabt haben sich unsere Mädels erwiesen (bei den Burschen haben wir das ja eh erwartet). Die Theresa z.B. hat eigenhändig einen Hocker für 2 Personen gezimmert (vielleicht wird das ein Geschenk für ihre Klassenvorständin?) und beim Nageln der Außenverkleidung standen die Mädels den Burschen um nichts nach!

Morgen werden wir uns in 3 Teams aufteilen, da unser Einsatz auf der 3. Baustelle beginnen wird.
Bei der Fahrt hin und zurück haben wir sehr viel von der Gegend und den Folgen des Krieges gesehen. Wie gestern in der Überschrift beschrieben, sind wir in einer "anderen Welt", obwohl die auch zu Europa gehört. Wir haben viele Fotos gemacht, aber unsere persönlichen Eindrücke sind in unseren Herzen. Wir hoffen, das wir bei unserer Rückkehr zumindest einen kleinen, aber wichtigen Teil an euch daheim weitergeben koennen.
Heute sagen wir euch noch das letzte Mal etwas übers Essen: Es ist hervorragend, auch die sonst angeblich etwas "heikligen" Teilnehmer lassen es sich gut schmecken.
Wir freuen uns schon auf Morgen, sind voller Elan und ...... "ES GEHT UNS GUT"!

Gute Nacht und bis Morgen!

PS: Auf einem "kroatischsprachigen" Laptop mit "englischer Tastatur" ist so ein Blogeintrag eine kleine Herausforderung!

Das zum Schluss:



So führt man in Bosnien am Sonntag eine Sau aus!